Limburg-Tipp 1: Stadtführungen

LIMBURG GANZ PERSÖNLICH KENNENLERNEN

Wer früher das Wort „Stadtführungen“ hörte, gähnte manchmal insgeheim und bereitete sich auf zwei langweilige Stunden verstaubter Historie vor. Das hat sich glücklicherweise längst geändert: Heute sind Stadtführungen eine höchst unterhaltsame Angelegenheit – und eine tolle Möglichkeit, den Ort, an dem man gerade zu Besuch ist, mit allen Geheimtipps kennenzulernen. Gerade in Limburg haben sich die Stadtführer auf Geschichten statt Jahreszahlen spezialisiert. Mit Anekdoten lockern sie aber nicht nur die allgemeinen Altstadtführungen auf, die, je nach Wunsch, eine, anderthalb oder zwei Stunden, in Anspruch nehmen, sondern auch die Stadtführung für Kinder und für Schüler.

Wer mehr wissen möchte, kann aber auch eine „Sagenhafte Stadtführung“ buchen und dabei den Ritter Hattstein und den Limburger Säcker kennenlernen. Oder – ganz romantisch – mit dem Nachtwächter die Domstadt in der Dunkelheit kennenlernen. Für kluge Köpfe und Leseratten ist die Führung „Limburg in der Literatur“ zu empfehlen. Hier geht es um einen Streifzug durch die Stadt in Verbindung mit den Äußerungen namhafter Schriftsteller, allen voran Tilemann Ehlen von Wolfhagen, der die Limburger Chronik geschrieben hat. Ihm ist auch eine zweite Führung gewidmet „Der Schreiber Tilemann und seine Stadt“ versetzt die Besucher zurück ins 14. Jahrhundert, also in die Zeit, aus der die Aufzeichnungen des Limburger Notars stammen.

Wer lieber was über Heilige, liturgische Geräte und Baukunst wissen will, bucht „Kirchen und Klöster“ und kann dann zu Hause selbst vieles über die schöne Annakirche und die Stadtkirche, den Dom und die Johanniskapelle erzählen. „Auf den Spuren der Reformation in Limburg“, sind alle unterwegs, die sich für dieses Thema entscheiden, wer sich dagegen als Sherlock Holmes fühlt, sollte „Die Schwedenfratze“ buchen. Der kriminalistische Stadtrundgang nach dem gleichnamigen Roman von Horst Bracht lässt die Ereignisse aus dem Roman lebendig werden. Kleine Empfehlung am Rande: Das Thema wird aber nur nachvollziehbar, wenn Sie das Buch vorher gelesen haben! Es gibt klassische Fachwerkführungen, die die kunstvollen Schnitzereien mit den Lebensbäumen, Schreckmasken und Neidköpfen zeigen, aber auch einfach einen „Historischen Spaziergang vom Katzenturm zur Obermühle“ mit dem Schwerpunkt historischer Begebenheiten an der Lahn.

Wer nicht so gut zu Fuß ist, nutzt die Führung „Limburger Allerlei“: Die sitzende Führung im ältesten Altstadtcafé ist für Senioren oder Fußkranke ebenso geeignet wie eine „Virtuelle Stadtführung“, bei der rund 100 Bilder auf der Leinwand zeigen, wo sich das Brückenmännchen versteckt und wo der Schinderhannes einige Zeit lebte. Fehlen noch „Essen und Trinken im Mittelalter“, die „Kulinarische Stadtführung“, die mit Verkostungen gebucht werden kann und der Spaziergang „Stadtführung mit röstfrischem Genuss aus der Limburger Kaffeerösterei“, der in der Limburger Kaffee-Manufaktur endet. „Steinerne Zeitzeugen“ und die Stadtführung mit „Vill Limburjer Geschwetz“, bei der es in der hessischen Mundart auch um die schönen Fachwerkhäuser geht, sind etwas für Schöngeister. Spannend ist auch die „Stadtführung aus Frauensicht“, die mit überraschenden Geschichten zum Leben berühmter Limburgerinnen aufwartet, beispielsweise über Imagina von Isenburg-Limburg, die im 13. Jahrhundert zur deutschen Königin gekrönt wurde.
Die öffentlichen Stadtführungen für Einzelpersonen sind samstags um 15 Uhr, die Nachtwächterführungen samstags um 20 Uhr (April bis Oktober). Von November bis März finden die allgemeinen Stadtführungen an jedem ersten Samstag im Monat um 15 Uhr statt, ebenso die Nachtwächterführung um 19 Uhr. Treffpunkt ist jeweils der „Ritter Hattstein“ an der Plötze (zwei Fußminuten vom Domhotel). Die allgemeinen Stadtführungen kosten für die Erwachsenen 6 Euro pro Person, die Nachwächterführung 8 Euro. Kinder von 6 bis 14 Jahren zahlen die Hälfte.

Alle Informationen und Buchungen zum Thema Stadtführungen gibt es beim Verschönerungsverein Limburg mit Sitz in der Barfüßer Straße 6 (nur wenige Schritte vom Domhotel entfernt). Kontakt unter (06431) 6166, E-Mail touristinfo@stadt-limburg.de. Buchungen sind aber auch über www.limburg.de möglich.